Ende 2024 wurden die fünf Katholischen Bildungswerke von Nürnberg, Ansbach-Neustadt/Aisch, Nürnberger Land, Fürth und Erlangen zu einem gemeinsamen Verein fusioniert. Künftig gibt es deshalb nur noch ein gemeinsames Bildungswerk dieser mittelfränkischen Regionen. Im Zuge der Mitgliederversammlung am 21.3.2025 wird sich dieses Bildungswerk, das derzeit noch unter KEB Nürnberg e.V. fungiert, neu benennen. Für Ihre Katholische Erwachsenenbildung vor Ort wird sich dadurch wenig ändern. Wir setzen weiterhin auf Bildung vor Ort und in den Regionen. Im April 2025 erscheint unser erstes gemeinsames Druckprogramm, in dem Sie auch Ihre Region wiederfinden werden.
Wir, die Katholische Erwachsenenbildung Nürnberg für die Region Erlangen, haben uns entschieden, uns als Kooperationspartner für die Veranstaltung "Aktuelle Situation in Israel-Palästina - Für einen gerechten Frieden!" geplant für den 13.03.2025 in St. Bonifaz, Erlangen, zurückzuziehen und uns nicht zu beteiligen.
Herzliche Einladung! Beginn ist um 10:00 Uhr, Haus der Stadtkirche, 2. Stock, Vordere Sterngasse 1, Nürnberg
KEB Nürnberg in Kooperation mit VHS Erlangen bietet auch im Frühjahr 2025 die beliebten Stimmbildungskurse an!
Virtual Realitäten erfreuen sich gegenwärtig zunehmender Beliebtheit. Das zeigt sich an der Entwicklung von immer neuen VR-Apps. Sie ermöglichen das Eintauchen in virtuelle Welten, wodurch neuartige Raumerfahrungen oder realitätsnahe Umgebungen entstehen können. Auch für den Kirchenraum sind längst virtuelle Welten entstanden. Mit der Frage, welche Chancen, Herausforderungen und Grenzen solche virtuellen Lernwelten sich daraus für die Kirchenraumpädagogik ergeben, hat sich am 12. und 13. Juni 2024 eine Tagung der KEB im Erzbistum Bamberg in Kooperation mit dem Bundesverband Kirchenpädagogik im Bistumshaus St. Otto in Bamberg beschäftigt. Zu Beginn hat Theresa Witt, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts der Universität Bamberg ihr Forschungsprojekt „Virtuelle Kirchenpädagogik – Chancen und Grenzen virtueller Kirchenraumerschließungen“ vorgestellt. Im Rahmen des Projekts wurden seit 2021 Studierende befähigt, sogenannte „360°“ 3D-Modelle hauptsächlich von Kirchen zu erstellen. Im Rahmen von Blended-Learning-Settings werden im Projekt Analysen und virtuelle pädagogische Angebote mittels AR- und VR-Formaten erarbeitet und erforscht. Nach einer theoretischen Einführung konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mittels VR-Brillen, dem Internet und der App „Actionbound“ in drei Settings selbst in virtuelle Kirchenräume eintauchen (Foto). Zunächst sollten von den Studierenden mit Hilfe der App „Matterport“ erstellten 3D-Kirchenmodelle erkundet werden. In einem zweiten Schritt konnten die Kirchenräume virtuell mit Hilfe von unterschiedlichen VR-Brillen durchschritten und entdeckt werden (Foto). Vor allem das war für viele gestandene anwesende Kirchenpädagogen Neuland. Der für die Kirchenpädagogik entscheidende Punkt erfolgte aber erst im dritten Schritt. Mit Hilfe der App „Actionbound“ wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer innerhalb des virtuellen Raums mit kirchenpädagogischen Methoden angeleitet, wie: „den eigenen Platz suchen“ oder „von der Kanzel predigen“. Am zweiten Tag der Tagung konnten dann zwei Gebäude in Bamberg, die Institutskirche Maria Ward und der Bamberger Dom auch live erkundet und erfahren werden. In der anschließenden kritischen Diskussion zeigten sich alle Anwesenden fasziniert von den Möglichkeiten und der Technik. Sorgen, dass die virtuelle Begehung praktische Raumerkundung live vor Ort obsolet macht, sahen jedoch alle als unbegründet an. Die neuen technischen Möglichkeiten können und wollen kein Ersatz für die persönliche Begegnung und Erschließung von Räumen live vor Ort sein. Sie sind aber eine sehr gute Ergänzung, so das Fazit der Gruppe. Chancen der virtuellen Technik wurden von den Teilnehmenden gesehen - bei der Ansprache von jungen Menschen, für die virtuelle Welten längst zum Leben dazu gehören, - dort, wo Gebäude nicht einfach besucht werden können, weil es entweder weit weg, nicht mehr vorhanden oder verändert worden sind - bei den 3D-Modellen vor allem auch in der Vor- und Nachbereitung von Kirchenraumerkundungen und - bei der App „Actionbound“ als schnelle und einfach Ergänzung für klassische Führungen aber auch als digitale Variante für viele kirchenpädagogische Methoden, um die Selbstkompetenzen und Lernbereitschaft bei technikaffinen Menschen zu steigern. - Ein mögliches Anwendungsfeld könnte auch Erstellung von 3D-Modellen der eigenen Kirche im Rahmen eines Workshops, als Projekt in der Schule, im Konfirmationsunterricht und in der Firmvorbereitung sein. Dies erfordert jedoch etwas technisches Geschick und Zeit, während die Erstellung eines Rundgangs mit Fragen und Aufgaben mittels der App „Actionbounds“ in kürzester Zeit, mit wenig Erfahrung und ohne zusätzliche Kosten erfolgreich umgesetzt werden kann. Als Grenze wurde von allen benannt, dass die virtuellen Methoden zwar die Möglichkeit bieten, in fremde Welten einzutauchen, aber (noch) nicht alle Sinne dabei angesprochen werden und damit wesentliche Elemente der Raumerfahrung, die zum Gesamteindruck gehören, auf der Strecke bleiben. Primär werden nur die Augen einbezogen. Wenn Teilnehmende Psalmen rezitieren oder eine Ansprache halten sollen, gibt es nicht den kirchenspezifischen Klang und ertasten, riechen oder hören lässt sich auf diese Weise auch nichts. Aber damit können virtuelle Angebote Geschmack auf „mehr“ machen, bei einer realen angeleiteten Raumerkundung von erfahrenen und ausgebildeten Kirchenpädagoginnen und –pädagogen.